Dank des medizinischen Fortschritts steigt die Lebenserwartung weltweit an. In den letzten 150 Jahren hat sich die Lebenserwartung in Deutschland fast verdoppelt. Statistisch gesehen kann ein Kind, das heute geboren wird, ein Durchschnittsalter von 78,6 Jahren (Männer) bzw. 83,4 Jahren (Frauen) erreichen. Der rasante Anstieg der Lebenserwartung ist nicht auf Europa und Nordamerika beschränkt, sondern ist eine weltweite Entwicklung, die in Asien und Afrika allerdings erst im 20. Jahrhundert einsetzte.
Wichtiger noch als das Höchstalter ist jedoch die allgemeine Lebensqualität der Menschen und Antworten auf die Fragen: Wie verbringen die Menschen diese zusätzlichen Lebensjahre - gesund oder gebrechlich, einsam oder als Teil einer Gemeinschaft? Warum sind manche Menschen bis ins hohe Alter fit und belastbar und andere nicht? Welchen Einfluss haben interne und externe Faktoren auf die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der Menschen? Welche Faktoren fördern ein resilientes Altern?
Der Leibniz-Forschungsverbund "Resilientes Altern" vereint die Expertise von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus vierzehn Leibniz-Instituten und einem assoziierten Leibniz-Institut, um aus einer umfassenden Perpektive heraus eine interdisziplinäre und kohärente Agenda zur Erforschung des Alterns zu erarbeiten. Gemeinsam werden sie den individuellen biologischen Alterungsprozess im Zusammenspiel mit Lebensstil, Ernährung, Bildung und anderen sozioökonomischen und gesellschaftspolitischen Faktoren untersuchen. Ziel der Forschung ist es, auf allen Ebenen Strategien zu entwickeln, die dazu beitragen, dass mehr Menschen gesund alt werden können und die Gesellschaft nicht durch stetig steigende Gesundheitskosten überfordert wird.